Alle Artikel in: My2Cent

Cows, robots & men: Mensch-Technik-Umwelt Beziehungen revisited

Im Nachgang des Deutschen Kongresses für Geographie 2019 in Kiel habe ich gemeinsam mit dem Robert Hafner über die Rolle von Technik für Mensch-Umwelt Interaktionen nachgedacht. Warum uns dieses Nachdenken zum Trans-DImensonalitäts (TraDI) Framework brachte, versuchten wir im Juni 2020 in diesem geoDISKURS darzulegen: Und ja: Es findet sich für ziemlich jedes Thema ein Zitat von Karl Marx 😉 „Die Technologie enthüllt das aktive Verhalten des Menschen zur Natur, den unmittelbaren Produktionsprozeß seines Lebens, damit auch seiner gesellschaftlichen Lebensverhältnisse und der ihnen entquellenden geistigen Vorstellungen.“

Living with Risk and Uncertainty – We’re All Going to Die (Sometime)

Lecture by David Spiegelhalter OBE, FRS, University of Cambridge >> Video of the lecture Past experience and probability theory can be used to check the odds of your football team winning or judge the risks of activities such as riding motorcycles, taking illegal drugs, going into hospital or just living. Things get more difficult when we don’t fully understand what is going on, like early on in the swine flu epidemic, or when we are dealing with huge complexity, as in climate change. Then it can be helpful to admit what we don’t know. This lecture was hosted in the Department of Statistics by David J Spiegelhalter OBE, FRS (Winton Professor of the Public Understanding of Risk, University of Cambridge).  

Einige Gedanken über Definition und Untersuchung von Planungskulturen

Im Folgenden einige Gedanken zur Konzeption einer “Planungskultur” und ihrer empirischen Untersuchung. Diese Gedanken schließen an die Diskussionen über Planungskulturen an, welche im Journal “Planung Neu Denken” von diversen Autoren geführt wurden. Im Zentrum meiner Überlegungen steht dabei ein Entwurf zur  methodologischen Erschließung einer Planungskultur. Setzung 1: Planungskultur als in einem bestimmten Zeitraum nach identen Regelmäßigkeiten durchgeführte “co-ordinated management of meaning” (HALL, 1992; = Aspekt der “Kultur”) innerhalb eines Themenbereichs räumlicher Planung (=Aspekt der Planung). Diese Setzung unterstellt, dass es keine umfassende Planungskultur geben kann, welche räumliche Planung losgelöst von Themen beschreiben kann. Zusätzlich überschreitet die Auslegung von Kultur nach HALL (1992) den Umfang bisheriger, oftmals stark an formellen Instrumenten und Kompetenzfestlegungen orientierten Kategorisierungsansätze. Setzung 2: Aufbauend auf Setzung 1 kann Planungskultur als “shared set of social values and norms” innerhalb eines Themenbereichs räumlicher Planung verstanden werden. Dieses shared set erfüllt somit die Funktion einer Rahmung. „Framing is a way of selecting, organizing, interpreting, and making sense of a complex reality to provide guideposts for knowing, analyzing, persuading and acting.” (REIN und SCHÖN, 1993:146) Versteht …

Facebook, “Atomkraft? Nein Danke!” und ich

So, es ist also wieder einmal so weit: Moral und Anstand im Umgang mit unserer Umwelt und uns selbst sind gefragt. Der Fair-Trade Bio Kaffee steht im Regal, im Keller das Fahrrad für meine Mobilitätsbedürfnisse. Milch und Butter kauf ich nur aus der Region, auch bei der Schokolade bin ich dran mich umzustellen. Und dann das: Unvorstellbar – einfach eiskalt erwischt. Den Blick fixiert auf den gelben Sticker, mit seiner organgen Sonne bewege ich die Maus Richtung “Gefällt mir” und “Zur Anwendung”. Aber irgendwie will mein Zeigefinger nicht auf die Taste drücken. Langsam keimt in mir ein Verdacht. Moment, kann doch nicht sein. So inkonsequent bin ich doch nicht – oder? Noch besteht Hoffnung und ich wühle nach den Unterlagen unseres Stromversorgers Vattenfall. Ein erster Blick auf die Website lässt nichts Gutes erahnen: Unter Hamburg Klassik Privatstrom entdecke ich die kundenprofil-gerechte Repräsentation meiner Person bei Vattenfall. Ein netter Herr mittleren Alters, der auf seiner Designer-Couch sitzt und sich über seine “Kostenlose Kundenbroschüre ‘Highlights’ mit exklusiven Vergünstigungen” informiert. Aber dieser Satz macht mir Hoffnung: Strom aus …

Untätigkeit als eine erprobte Strategie – und warum man sich darüber nicht wundern sollte

In einem Artikel im Standard widmet sich der ehemalige Chef der UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer dem Dauerthema eines verbindlichen internationalen Abkommens zur Klimapolitik. Cancun und das was dort (nicht) stattfinden wird, findet also auch seinen Weg in die Österreichische Medienlandschaft. Und das klingt dann so: „Der Abschluss eines verbindlichen internationalem Abkommen ist aus Töpfers Sicht derzeit jedoch nicht absehbar. Der weltweit größte CO2-Emittent China habe zwar eingesehen, dass er seine Energieeffizienz deutlich steigern müsse und gehöre bei den erneuerbaren Energien bereits zu den führenden Nationen. Die Volksrepublik werde ihre Klimaziele aber „sicherlich nicht in eine völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung einbringen“. Auch in den USA sei die notwendige Mehrheit für verbindliche und überprüfbare Klimaschutzzusagen nicht zu erwarten.“ Da denkt man sich doch, dass er natürlich Recht hat, der Herr Töpfer, mit dieser Einschätzung. Realistisch gesehen ist die Chance, dass sich China und Amistan bewegen werden sehr gering. Womit auch an dieser Stelle ein offen zutage liegender Gemeinplatz angebracht worden wäre. Vermeintlicher Themensprung: Jared Diamond hat sich in seinem Buch “Collapse. How Societies Choose to Fail or Succeed” 2005 …

Risiko – eh klar, oder?

Zur Frage, was aus Sicht österreichischer RaumplanerInnen Risiken und Gefahren ausmacht, habe ich von Anfang bis Mitte 2008 eine zweistufige Befragung von 62 PlanungsexpertInnen durchgeführt. Um dabei sowohl eine Innen- als auch Außensicht auf raumplanerische Risikovorsorge zu erhalten, wurde der ExpertInnenpool aus den LeiterInnen der Landesraumplanungsabteilungen für örtliche Raumplanung sowie Regionalplanung (26 Personen), privaten PlanerInnen (18 Personen) und VertreterInnen diverser Fachplanungen sowie der Wissenschaft (18 Personen) gebildet. Die letztegenannte Gruppe umfasste dabei  10 ExpertInnen der Schutzwasserwirtschaft –  Bundeswasserstraßenverwaltung, Bundeswasserbauverwaltung (BWV) sowie der Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) – sowie 8 VertreterInnen österreichischer Forschungseinrichtungen. Im Rahmen einer zweistufigen Quick-Delphi Befragung () konnte in der ersten Runde mit 32 Antworten eine Rücklaufquote von 52% und in der zweiten Runde mit 34 Antworten eine Rücklaufquote von 55% erzielt werden. Welche potentiell gefährlichen Ereignisse und Prozesse sind nun aus Sicht der ExpertInnen Bestandteil der raumplanerischen Risikolandschaft? Hierzu wurden die ExpertInnen gebeten anzugeben, welche Risiken bzw. Gefahren Handlungen der Raumplanung erfordern. In der untenstehenden Wordcloud wurden die Nennungen zu dieser Frage größenproportional zu ihrer absoluten Häufigkeit dargestellt: Betrachtet …

Bottled water – Or: The power of discourse (again)

Flipping through Garry Petersons´s blog on  Resilience Science I stumbled across the topic of bottled water. Watching “The story of bottled water” I felt a bit ashamed (yes I bought bottled water): Plastic made out of finite oil, waste tourism and the manipulation of society by economic interests: After spending three minutes on a YouTube search I  felt better, when I found an environmentally sensitive spokesperson from Nestle, assuring me I did the right thing: By the way, thanks Nestle for offering me water as “healthy alternative, with zero sugar, calories or caffeine”. What astonishes me is the distance of just a few clicks between two very different discoursive positions and the space between them: the classical show off between eco- and business-talk. The heavy use of we-them narratives (le bien, le mal) to contrast oneself (good) with the opponent (bad) reminded me again of the power of frames produced in discourses: „Framing is a way of selecting, organizing, interpreting, and making sense of a complex reality to provide guideposts for knowing, analyzing, persuading and …

Vulnerability-based policy learning?

An abstract in preparation for a meeting in Boulder, Colorado: Vulnerability-based policy learning? On the interplay of coping arrangements, vulnerabilities and losses in community‐based flood management By William R. Freudenburga and Karl-Michael Höferlb a … Environmental Studies Department, University of California, Santa Barbara b … ILEN, University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna The floods of 2002 in large parts of Europe and in the aftermath of hurricane Katrina 2005 in the USA revealed the vulnerability of developed countries to floods. So far different approaches on vulnerability assessment have been used to provide a basis to (re‑)design/enforce flood adaptation and mitigation strategies. This conception of a vulnerability-based policy learning unfolds itself along an (unspoken) rationalistic assumption: the higher the existing vulnerabilities and losses due to past floods, the higher the pressure to redesign/enforce flood adaptation and mitigation strategies. In contrast statements like “knowing better and losing even more” document clearly, that this rationalistic assumption is not indisputable. A group of scholars, recruiting itself out of a variety of disciplines, advocates therefore a rather …