Jahr: 2011

Stoff zu Durban

Zwei interessante Literaturstellen zu Durban. Edenhofer geht vor dem Hintergrund politischer Ökonomie der Frage nach, ob Klimaverhandlungen nicht ein Synonym für rationales Scheitern sein könnten. Edenhofer, O. et al. (2011): Wer besitzt die Atmosphäre? Zur politischen Ökonomie des Klimawandels. Leviathan 39 (2): 201-221. Dieser eher düsteren Überlegung stellt er jedoch auch mögliche Auswege aus diesem „Prisoners-Dilemma“ vor: Die Minderung von Klimaschutzkosten, Etablierung von Transfers und Sanktionen sowie die Verbindung des Aufbaus von Reputation an das Einhalten internationaler Vereinbarungen (bsp. die in Kopenhagen vereinbarten Finanztransfers seitens der Industrieländer. Und damit wir auch wissen, was wir zu tun haben, um das 2-Grad Ziel (doch noch) zu erreichen, kann man zu diesem Artikel greifen: Detlef P. van Vuuren et al. (2011): RCP2.6: exploring the possibility to keep global mean temperature increase below 2°C. Climatic Change, Vol. 109, No 1-2, 95-116, DOI: 10.1007/s10584-011-0152-3 Die Kernaussage: Rechentechnisch sollten wir in der Lage sein, das 2-Grad-Ziel zu erreichen. The RCP2.6 scenario is shown to be technically feasible in the IMAGE integrated assessment modeling framework from a medium emission baseline scenario, assuming …

Living with Risk and Uncertainty – We’re All Going to Die (Sometime)

Lecture by David Spiegelhalter OBE, FRS, University of Cambridge >> Video of the lecture Past experience and probability theory can be used to check the odds of your football team winning or judge the risks of activities such as riding motorcycles, taking illegal drugs, going into hospital or just living. Things get more difficult when we don’t fully understand what is going on, like early on in the swine flu epidemic, or when we are dealing with huge complexity, as in climate change. Then it can be helpful to admit what we don’t know. This lecture was hosted in the Department of Statistics by David J Spiegelhalter OBE, FRS (Winton Professor of the Public Understanding of Risk, University of Cambridge).  

Einige Gedanken über Definition und Untersuchung von Planungskulturen

Im Folgenden einige Gedanken zur Konzeption einer “Planungskultur” und ihrer empirischen Untersuchung. Diese Gedanken schließen an die Diskussionen über Planungskulturen an, welche im Journal “Planung Neu Denken” von diversen Autoren geführt wurden. Im Zentrum meiner Überlegungen steht dabei ein Entwurf zur  methodologischen Erschließung einer Planungskultur. Setzung 1: Planungskultur als in einem bestimmten Zeitraum nach identen Regelmäßigkeiten durchgeführte “co-ordinated management of meaning” (HALL, 1992; = Aspekt der “Kultur”) innerhalb eines Themenbereichs räumlicher Planung (=Aspekt der Planung). Diese Setzung unterstellt, dass es keine umfassende Planungskultur geben kann, welche räumliche Planung losgelöst von Themen beschreiben kann. Zusätzlich überschreitet die Auslegung von Kultur nach HALL (1992) den Umfang bisheriger, oftmals stark an formellen Instrumenten und Kompetenzfestlegungen orientierten Kategorisierungsansätze. Setzung 2: Aufbauend auf Setzung 1 kann Planungskultur als “shared set of social values and norms” innerhalb eines Themenbereichs räumlicher Planung verstanden werden. Dieses shared set erfüllt somit die Funktion einer Rahmung. „Framing is a way of selecting, organizing, interpreting, and making sense of a complex reality to provide guideposts for knowing, analyzing, persuading and acting.” (REIN und SCHÖN, 1993:146) Versteht …

Facebook, “Atomkraft? Nein Danke!” und ich

So, es ist also wieder einmal so weit: Moral und Anstand im Umgang mit unserer Umwelt und uns selbst sind gefragt. Der Fair-Trade Bio Kaffee steht im Regal, im Keller das Fahrrad für meine Mobilitätsbedürfnisse. Milch und Butter kauf ich nur aus der Region, auch bei der Schokolade bin ich dran mich umzustellen. Und dann das: Unvorstellbar – einfach eiskalt erwischt. Den Blick fixiert auf den gelben Sticker, mit seiner organgen Sonne bewege ich die Maus Richtung “Gefällt mir” und “Zur Anwendung”. Aber irgendwie will mein Zeigefinger nicht auf die Taste drücken. Langsam keimt in mir ein Verdacht. Moment, kann doch nicht sein. So inkonsequent bin ich doch nicht – oder? Noch besteht Hoffnung und ich wühle nach den Unterlagen unseres Stromversorgers Vattenfall. Ein erster Blick auf die Website lässt nichts Gutes erahnen: Unter Hamburg Klassik Privatstrom entdecke ich die kundenprofil-gerechte Repräsentation meiner Person bei Vattenfall. Ein netter Herr mittleren Alters, der auf seiner Designer-Couch sitzt und sich über seine “Kostenlose Kundenbroschüre ‘Highlights’ mit exklusiven Vergünstigungen” informiert. Aber dieser Satz macht mir Hoffnung: Strom aus …