Jahr: 2010

Untätigkeit als eine erprobte Strategie – und warum man sich darüber nicht wundern sollte

In einem Artikel im Standard widmet sich der ehemalige Chef der UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer dem Dauerthema eines verbindlichen internationalen Abkommens zur Klimapolitik. Cancun und das was dort (nicht) stattfinden wird, findet also auch seinen Weg in die Österreichische Medienlandschaft. Und das klingt dann so: „Der Abschluss eines verbindlichen internationalem Abkommen ist aus Töpfers Sicht derzeit jedoch nicht absehbar. Der weltweit größte CO2-Emittent China habe zwar eingesehen, dass er seine Energieeffizienz deutlich steigern müsse und gehöre bei den erneuerbaren Energien bereits zu den führenden Nationen. Die Volksrepublik werde ihre Klimaziele aber „sicherlich nicht in eine völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung einbringen“. Auch in den USA sei die notwendige Mehrheit für verbindliche und überprüfbare Klimaschutzzusagen nicht zu erwarten.“ Da denkt man sich doch, dass er natürlich Recht hat, der Herr Töpfer, mit dieser Einschätzung. Realistisch gesehen ist die Chance, dass sich China und Amistan bewegen werden sehr gering. Womit auch an dieser Stelle ein offen zutage liegender Gemeinplatz angebracht worden wäre. Vermeintlicher Themensprung: Jared Diamond hat sich in seinem Buch “Collapse. How Societies Choose to Fail or Succeed” 2005 …

Risiko – eh klar, oder?

Zur Frage, was aus Sicht österreichischer RaumplanerInnen Risiken und Gefahren ausmacht, habe ich von Anfang bis Mitte 2008 eine zweistufige Befragung von 62 PlanungsexpertInnen durchgeführt. Um dabei sowohl eine Innen- als auch Außensicht auf raumplanerische Risikovorsorge zu erhalten, wurde der ExpertInnenpool aus den LeiterInnen der Landesraumplanungsabteilungen für örtliche Raumplanung sowie Regionalplanung (26 Personen), privaten PlanerInnen (18 Personen) und VertreterInnen diverser Fachplanungen sowie der Wissenschaft (18 Personen) gebildet. Die letztegenannte Gruppe umfasste dabei  10 ExpertInnen der Schutzwasserwirtschaft –  Bundeswasserstraßenverwaltung, Bundeswasserbauverwaltung (BWV) sowie der Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) – sowie 8 VertreterInnen österreichischer Forschungseinrichtungen. Im Rahmen einer zweistufigen Quick-Delphi Befragung () konnte in der ersten Runde mit 32 Antworten eine Rücklaufquote von 52% und in der zweiten Runde mit 34 Antworten eine Rücklaufquote von 55% erzielt werden. Welche potentiell gefährlichen Ereignisse und Prozesse sind nun aus Sicht der ExpertInnen Bestandteil der raumplanerischen Risikolandschaft? Hierzu wurden die ExpertInnen gebeten anzugeben, welche Risiken bzw. Gefahren Handlungen der Raumplanung erfordern. In der untenstehenden Wordcloud wurden die Nennungen zu dieser Frage größenproportional zu ihrer absoluten Häufigkeit dargestellt: Betrachtet …

Bottled water – Or: The power of discourse (again)

Flipping through Garry Petersons´s blog on  Resilience Science I stumbled across the topic of bottled water. Watching “The story of bottled water” I felt a bit ashamed (yes I bought bottled water): Plastic made out of finite oil, waste tourism and the manipulation of society by economic interests: After spending three minutes on a YouTube search I  felt better, when I found an environmentally sensitive spokesperson from Nestle, assuring me I did the right thing: By the way, thanks Nestle for offering me water as “healthy alternative, with zero sugar, calories or caffeine”. What astonishes me is the distance of just a few clicks between two very different discoursive positions and the space between them: the classical show off between eco- and business-talk. The heavy use of we-them narratives (le bien, le mal) to contrast oneself (good) with the opponent (bad) reminded me again of the power of frames produced in discourses: „Framing is a way of selecting, organizing, interpreting, and making sense of a complex reality to provide guideposts for knowing, analyzing, persuading and …

Vulnerability-based policy learning?

An abstract in preparation for a meeting in Boulder, Colorado: Vulnerability-based policy learning? On the interplay of coping arrangements, vulnerabilities and losses in community‐based flood management By William R. Freudenburga and Karl-Michael Höferlb a … Environmental Studies Department, University of California, Santa Barbara b … ILEN, University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna The floods of 2002 in large parts of Europe and in the aftermath of hurricane Katrina 2005 in the USA revealed the vulnerability of developed countries to floods. So far different approaches on vulnerability assessment have been used to provide a basis to (re‑)design/enforce flood adaptation and mitigation strategies. This conception of a vulnerability-based policy learning unfolds itself along an (unspoken) rationalistic assumption: the higher the existing vulnerabilities and losses due to past floods, the higher the pressure to redesign/enforce flood adaptation and mitigation strategies. In contrast statements like “knowing better and losing even more” document clearly, that this rationalistic assumption is not indisputable. A group of scholars, recruiting itself out of a variety of disciplines, advocates therefore a rather …